Unsere aktuelle Ausstellung:
Mit klaren Motiven, intensiv leuchtenden Farben und großen Formaten ziehen die Bilder des berühmten, amerikanischen Pop Art-Künstlers Tom Wesselmann (1931 – 2004) den Betrachter in ihren Bann. Gezeigt werden Unikate, Originalgrafiken, Multiples und „Steel Drawings“.
In der Ausstellung sind fast ausschließlich Stillleben und Akte zu sehen. Die dargestellten Personen sind auf die Konturlinien eines nackten, mit wenigen signifikanten Merkmalen versehenen, meist liegend posenden Körpers reduziert. Ihr Kopf ist oft von blondem Haar gerahmt und das Gesicht fast immer eine leere Fläche mit roten Lippen. Gesichtslose, auf ein Schema reduzierte Frauengestalten.
Anfang der sechziger Jahre begann Wesselmann mit einer Serie prinzipiell ähnlicher, großformatiger Frauenakte, die damals als pornografische Provokation wirkte: den "Great American Nudes“. Mit ihnen ging er neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein als ein Begründer der Pop Art in die Kunstgeschichte ein. Eine Zuordnung, die er zeitlebens ablehnte. Stattdessen sah er sich als Künstler in der Tradition der klassischen Genremalerei.
Präsentiert wird unter anderem ein Aktgemälde aus einer später entstandenen Werkgruppe. Ein ungewöhnlicher Bildtypus, den der Künstler 1967 für sich entdeckte und als „Drop-Out“ bezeichnete. Es handelt sich um Negativräume. Etwa der Blick auf den Ausschnitt eines Zimmers, umrahmt durch das Dreieck, das ein seitlich gesehener, nackter weiblicher Oberkörper und ein aufgestützter Arm bilden. Der Körper, der das Bild umschließt und begrenzt ist selbst nicht gemalt und durch keine Konturlinie definiert.
Diese Idee der „Drop-Outs“, die die weiße Leinwand als vom Künstler unberührten, und dennoch bildgegenständlich zu deutenden Teil des Gemäldes miteinzubeziehen, radikalisierte der Künstler Anfang der 1980er Jahre. Er begann, Zeichnungen auf Metallplatten zu übertragen und die Linien aus diesen herauszuschneiden, um sie wie eine farbige, reliefartige Zeichnung vor die Wand zu hängen: „Steel Drawings“, die ebenfalls ab dem 26. Mai in der Ausstellung in der Galerie Ostendorff zu sehen sind.