Niki de Saint Phalle

1930-37      
am 29. Oktober in Paris als Tochter des französischen Bankiers Comte de Saint Phalle geboren, wohnt Niki abwechselnd in Nièvre bei den Großeltern väterlicherseits, bei den Großeltern der Mutter auf Schloß Filerval, in Greenwich, Connecticut und in New York. Aufnahme in die Schule des Klosters Sacré-Couer in New York.          

1937-47
häufige Schul- und damit verbundene Ortswechsel wg. rebellischem Verhalten; Abschluss an der Old Field School, Maryland

1948-55
Heirat mit dem amerikanischen Schriftsteller Harry Mathews; sie modelt für "Vogue", "Life" und "Harper´s Bazaar". 1951 Geburt der Tochter Laura. Übersiedlung nach Paris. Nach einem psychischen Zusammenbruch 1953 erste Zeichnungen und Bilder. Reisen nach Spanien und Italien. 1955 Geburt des Sohnes Philip.

1956-65
Erste Einzelausstellung ihrer Gipsreliefs und Assemblagen in St. Gallen. 1960 Scheidung von Harry Mathews. Lebensgemeinschaft mit Jean Tinguely und erste Schiessbilder (Tirs). 1961 Teilnahme an den Ausstellungen der "Nouveaux Réalistes" in Paris und Nizza, sowie an der Ausstellung "Art of Assemblage" im Museum of Modern Art in New York. 1962 erste Einzelausstellung in New York. Arbeit am DYLAB (Dynamisches Labyrinth) mit Raysse, Rauschenberg, Spoerri, Tinguely und Ultved für das Stedelijk Museum in Amsterdam. 1963 Umzug nach Paris, Beteiligung am zweiten "Festival du Nouveau Réalisme" in der Neuen Galerie im Künstlerhaus München. 1964 -1965 Ausstellungen in London, Brüssel, Genf, Paris und New York, wo die ersten Nanas in der "Galerie lolas" gezeigt werden.

1966-69
Riesennana "Hon - en katedral" (Sie - eine Kathedrale) mit Tinguely und Ultved für das Moderna Museet in Stockholm. Kostümentwürfe für "Lysistrata" im Stadttheater Kassel. 1967 Entwurf und Herstellung des Paradies Fantastique mit Tinguely für den französischen Pavillon auf der EXPO in Montreal. 1968 Teilnahme an der Ausstellung "Dada, Surrealism and Heritage" im Museum of Modern Art in New York. In Zusammenarbeit mit Rainer von Diez entsteht das Theaterstück "Ich" für das Stadttheater Kassel. 1969 Retrospektiven in Hannover, Luzern, Ludwigshafen.

1970-74
Ausstellung eines Nana-Ensembles in den Hallen von Paris. Schießaktion bei einem Festival anläßlich des 10. Jahrestages der Gruppe "Nouveaux Réalistes" in Mailand. 1972 Bau des Golem, eines Monstrum-Hauses mit drei Rutschbahnen für einen Kindergarten in Jerusalem. Idee, Buch und Regie zu dem Film "Daddy" mit Peter Whitehead und Rainer von Diez. 1973 - 1974 Installation von drei monumentalen Nanas in Hannover. Idee zum Giardino dei Tarocchi (Garten des Tarot).

1975-90
Idee, Buch und Regie zu dem Film "Camélia et le Dragon" mit Tinguely, Aeppli, Luginbühl und Spoerri. Grosse Einzelausstellungen u. a. im Centre Pompidou in Paris, wo sie 1983 mit Tinguely den "Stravinsky-Brunnen" realisiert. 1989 Arbeit an Tinguelys Lebens- und Meisterwerk "Fontaine Château-Chinon" aus. Großplastiken wie "Sun God" in San Diego (1983) und der Riesenvogel "L'Oiseau" (1990).

1991-2000
1991
stirbt Jean Tinguely. Niki beginnt mit der Konstruktion kinetischer Skulpturen, den "Meta-Tinguelys". 1993 fertigt sie für das Olympiamuseum in Lausanne die Plastik "Les Footballeurs" 1996 Fertigstellung des Giardino dei Tarocchi (Garten des Tarot) in Gravicchio in der Toskana. Seit 1994 lebt Niki de Saint Phalle in San Diego, Kalifornien, wo sie an neuen Projekten im öffentlichen Raum arbeitet.

2000
Niki de Saint Phalle stirbt in San Diego.

(Foto: Lothar Wolleh via Wikimedia Commons)