Eduardo Chillida

1924
10. Januar in San Sebastián (Baskenland) geboren

1930
Besuch der Grundschule und anschließender Privatunterricht

1936 
dreimonatiger Aufenthalt bei Freunden der Familie in Frankreich

1943-46
Architekturstudium an der Universität von Madrid, lebt im Colegio Jiménez de Cisneros

1947
Abbruch des Architekturstudiums und Besuch der Kunstakademie Círculo de Bellas Artes de Madrid; er lernt die Grundlagen der Bildhauerei bei José Martinez Repullés, es entstehen die ersten Skulpturen

1948
Umzug nach Paris und Einrichtung seines Ateliers; erste Figuren in Gips. Begegnung mit dem spanischen Maler Pablo Palazuelo, Beginn einer langjährigen Freundschaft.

1949
Gemeinsam mit Palazuelo Teilnahme am Salon de Mai in Paris, zeigt seine Gipsfigur Forma (Form)

1950
Heirat mit Pilar de Belzunce in San Sebastián und Umzug nach Villaines-sur-Bois bei Paris. Geburt des ersten von acht Kindern.

1951
Rückkehr nach San Sebastián. Beim Transport Beschädigung bzw. Zerstörung der meisten seiner aktuellen Werke. Kurz darauf Umzug in eine Villa im benachbarten Hernani. Entscheidung zum künstlerischen Neubeginn. Es entsteht die erste abstrakte Eisenskulptur in der Schmiede des Ortes. Installation eines eigenen Schmiedeherdes im Atelier, Durchbruch zur Eisenskulptur.

1954
erste Einzelausstellung in der Galerie Clan in Madrid. Erster öffentlicher Auftrag für die Basilika der Franziskaner in Aránzaza im Baskenland. Beteiligung am "Premier Salon de la Sculpture Abstraite" der Galerie Denise Renén Paris. Das Solomon R. Guggenheim Museum in New York erwirbt die dort ausgestellte Skulptur Chillidas. Tod des Bruders Ignacio bei einem Motorradunfall, kurz darauf Tod der Mutter.

1956   
erste größere Einzelausstellung in der Galerie Maeght in Paris; in der Folge regelmäßige Ausstellungen in dieser Galerie. Tod des Vaters Pedro.

1957
Umzug in die Villa Paz in San Sebastián, Einrichtung einer Schmiede am Haus

1958
erste USA- Reise. Ausstellung im Guggenheim Museum in New York. In New York Bekanntschaft mit dem Musiker Edgar Varèse und dem Architekten Frank Lloyd Wright.

1959
erste Arbeiten in Holz mit Beginn der Serie "Abestie gogorra" (Rauher Gesang). Teilnahme an der documenta II. Chillidas Werke werden verstärkt in Deutschland wahrgenommen.

1960
Beteiligung an der Ausstellung "New Spanish Painting and Sculpture" im Museum of Modern Art in New York. Teilnahme an der Biennale in Venedig. Bekanntschaft und Beginn der Freundschaft mit Alberto Giacometti.

1962
Reise nach London, um den Parthenonfries im British Museum zu sehen; daraufhin Reise nach Griechenland. Ausstellung "Three Spaniards: Picasso, Miró, Chillida" im Museum of Fine Arts in Houston (Texas). Erste Arbeit in Marmor.

1963
Griechenlandreise, besonders Interesse an der Durchdringung von Licht und Skulptur. Aufenthalt in Rom, um Werke von Medardo Rosso zu studieren.

1964
Teilnahme an der documenta III in Kassel und an der Ausstellung "Paintings and Sculpture of a Decade 54-64" in der Tate Gallery in London. Begegnung mit Joan Miró.

1965
erste Arbeiten in Alabaster

1966
Einzelausstellung im Wilhelm-Lehmbruck-Museum in Duisburg. Mehrmonatiger Aufenthalt in Bodino (Galizien) anlässlich einer monumentalen Skulptur, die in einem Granitsteinbruch entsteht. In Houston (Texas) findet die erste Retrospektive in den USA statt. Teilnahme an der documenta IV in Kassel. Erste Begegnung mit Martin Heidegger.

1971
mehrmonatige Gastprofessur am Carpenter Center for the Visual Arts der Harvard University in Cambridge (Massachusetts). Ernennung zum Mitglied der Akademie der Bildenen Künste in München. Gemeinsam mit Freund José Antonio Fernández Ordónez Erprobung von Möglichkeiten zur Erstellung monumentaler Betonskulpturen und Entwicklung einer Verschalungstechnik, die in den folgenden Jahren angewendet wird.

1972
erste Retrospektive des grafischen Ouvres im Ulmer Museum. Erste Einzelaustellung in der Galerie Lolas-Velazco in Madrid.

1973
erste Skulpturen aus Steinzeugton mit Schamotte

1977
Teilnahme an der documenta IV in Kassel. Einweihung eines Platzes am östlichen Ende der Bucht von San Sebastián mit drei Skulpturen, den "Peines del viento" (Windkämme).

1979
große Retrospektive im Carnegie Institute des Pittburgh Museum of Art; Einzelausstellung in der National Gallery in Washington

1980
Übernahme eines Teils der Retrospektive in das Solomon R. Guggenheim Museum in New York, anschließend in Madrid und Bilbao

1982
Umzug der Familie auf den Monte Igueldo in San Sebastián. Kauf eines alten baskischen Bauernhauses in Zabalaga in der Nähe von Hernani. Vortrag im Rahmen eines Seminars über das Verhältnis von Architektur und Skulptur an der ETH in Zürich.

1983
Ernennung zum Mitglied der Royal Academy of Arts in London

1984
Gründung der Chillida-Stiftung durch Chillidas Frau Pilar und ihre acht Kinder. In dem Landhaus in Zabalaga sollen Dokumente, Fotografien und Werke aus dem Besitz der Familie gesammelt werden.

1985
Auftrag der Stadt Frankfurt für eine monumentale Skulptur zu Ehren von Johann Wolfgang von Goethe.

1986
Auftrag der baskischen Stadt Guernica für ein Monument anlässlich des 50. Jahrestages der Zerstörung der Stadt im Spanischen Bürgerkrieg. Einweihung von "Goethes Haus" in der Taunusanlage in Frankfurt. Chillida-Symposium im Museum of Contemporary Art in La Jolla, Kalifornien.

1988
Einweihung des Monuments "Gure aitaren Etxea" (Unseres Vaters Haus) in Guernica

1989
Installation der Stahlskulptur "Zuhaitz" (Baum) in Grenoble, die vom französischen Kulturminister aus Anlass des 200. Jahrestages der Französischen Revolution in Auftrag gegeben worden war. Einweihung von "De música" vor dem Morton Meyerson Symphony Center in Dallas, Texas, Architektur von J. M. Pei.

1990
Reise nach Japan. Auf der 44. Biennale von Venedig ist Chillida mit einer Sonderausstellung vertreten. Die Sommeruniversität des Baskenlandes widmet Chillida ein Symposium. Einweihung der 10 m hohen Betonskulptur "Elogio del horizonte" (Loblied auf den Horizont) an der Küste von Gijón.

1991
Retrospektive im Neuen Berliner Kunstverein im Martin-Gropius-Bau in Berlin

1992
erste Retrospektive in der Geburtsstadt des Künstlers, San Sebastián. Einweihung der Betonskulptur "Homenaje a la tolerancia" (Hommage an die Toleranz) in Sevilla.

1994
Ausstellung "Chillida im geistlichen Raum" in der Kunst-Station Sankt Peter in Köln. Einweihung von "Puerto de música" (Tor der Musik) in Santiago de Compostella.

1996
erste thematische Ausstellung "Chillida und Goethe" im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück, Akzisehaus. Ausstellung "Montana Tindaya. Eduardo Chillida" (Berg Tindaya. Eduardo Chillida) in Puerto Rosario, Fuerteventura, zur Vorstellung seines Projekts, den heiligen Berg von Tindaya auszuhöhlen. Es erscheint der erste Band Opus P.III des Werkkataloges der Druckgrafik.

1997
Ausstellung "Chillida und die Musik" im Sinclair-Haus in Bad Homburg v. d. Höhe

1998
Umfassende Gesamtretrospektive im Reina Sofía Museum in Madrid und im nächsten Jahr im Guggenheim Museum in Bilbao

1999
Feierliche Eröffnung der Stiftung Chillida Leku in Hernani im Beisein des spanischen Königs, des deutschen Bundeskanzlers und anderen Politikern. Am 25. Oktober Enthüllung der monumentalen Skulptur "Berlin" vor dem Bundeskanzleramt in Berlin.

2002
Eduardo Chillida stirbt am 19. August im Kreis seiner Familie in seinem Haus in San Sebastían

 

AUSZEICHNUNGEN

1954
Ehrendiplom der X. Triennale in Mailand

1958
Großer Internationaler Preis für Skulptur auf der 29. Biennale in Venedig.
Graham Foundation Award for Advanced Studies in the Fine Arts gemeinsam mit José Guerrero, Wifredo Lam und Norbert Kricke

1960
Kandinsky Preis

1964
Carnegie-Preis für Skulptur auf der Pittsburgh International

1966
Chillida erhält den erstmalig vergebenen Wilhelm-Lehmbruck-Preis und den Preis von Nordrhein-Westfalen

1975
Rembrandt-Preis

1985
Kaiserring der Stadt Goslar

1989
Verleihung des Ehrentitels für Architektur durch den spanischen Architektenverband Consejo Superior de los Clegio de Arquitectos de Espana