Fritz Winter

1905
am 22. September in Altenbögge, Westfalen geboren

1919
Beginn einer Elektrikerlehre

1924
erste künstlerische Anfänge. Auseinandersetzung mit dem Werk Paula Modersohn-Beckers.

1926
reist Winter nach Holland und sieht Werke von van Gogh. Arbeitet nachts als Bergmann und besucht tagsüber das Realgymnasium in Ahlen, um später Medizin studieren zu können.

1927
Bewerbung mit 15 Zeichnungen am Staatlichen Bauhaus in Dessau. Erhält die Zulassung – von Paul Klee unterzeichnet – für die Bauhaus-Grundlehre im Wintersemester 1927/28. Seine Lehrer sind u.a. Albers, Kandinsky, Schmidt. Er verdient seinen Unterhalt durch das Bemalen von Kacheln einer Dessauer Ofensetzerfirma verdient.

1928
arbeitet Winter in der Bühnenabteilung von Oskar Schlemmer und in der Malklasse Paul Klees. Er erhält aufgrund der Zeugnisse von Klee und Kandinsky ein Stipendium der Stadt Dessau.

1929
Teilnahme an der Ausstellung „Junge Bauhausmaler“ mit zwölf Arbeiten. In den Herbstferien besucht er Ernst Ludwig Kirchner in Davos und lernt Naum Gabo während eines Vortrages im Bauhaus kennen.

1930
arbeitet er drei Monate im Atelier von Gabo in Berlin. Erste Einzelausstellung bei Buchholz in Berlin. Die Museen in Halle, Hamburg, Mannheim, Breslau und Wuppertal erwerben seine Arbeiten. Im Sommer zweiter Besuch bei Kirchner. Anfang September beendet er sein Studium am Bauhaus.

1931
wird er Lehrer an der Pädagogischen Akademie in Halle. Im Sommer besucht er erneut Kirchner.

1932
reist er nach Südtirol, Bologna, Florenz, Padua, Mailand. Besuch bei Kirchner.

1933
infolge der Machergreifung der Nationalsozialisten verliert er sein Lehramt in Halle. Übersiedlung nach München, Besuch bei Paul Klee in Bern und Else Lasker-Schüler in Zürich. Nimmt an der Ausstellung „Zeitgenössische deutsche Kunst aus Schweizer Privatbesitz“ im Kunsthaus Zürich teil.

1935
zieht er mit Margarete Schreiber-Rüffer nach Diessen am Ammersee

1937
alle sich im deutschen öffentlichen Besitz befindenden Arbeiten Winters werden von den Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt, aus den Museen entfernt und entschädigungslos enteignet. Er erhält Malverbot.

1938
beteiligt er sich an der Ausstellung zeitgenössischer Maler in der New Burlington Gallery in London, die sich gegen die Wanderausstellung „Entartete Kunst“ in Deutschland richtet

1939
wird er als Soldat eingezogen und nimmt am Feldzug gegen Polen teil

1941
nimmt am Feldzug gegen Russland teil. In kleinen Skizzenbüchern entstehen die sogenannten „Feldskizzen“.

1944
Winter wird schwer verwundet. Während seines Genesungsurlaubs entsteht die kleinformatige Bildfolge „Triebkräfte der Erde“

1945
russische Kriegsgefangenschaft

1949
wird er aus der Gefangenschaft entlassen. Um seine Entlassung nicht zu gefährden, vernichtet er mehrere hundert Zeichnungen, da er fürchtet, diese könnten ihn als Spionagematerial belasten. Er kehrt nach Diessen zurück. Gründungsmitglied der Künstlergruppe ZEN 49 in München.

1950
trifft Winter Hans Hartung und Pierre Soulages in Paris. Er erhält den Preis der 25. Biennale von Venedig und den zweiten Ströher-Preis für abstrakte Malerei.

1951
Preis des Deutschen Künstlerbundes und Domnick-Preis, Stuttgart

1952
Konrad-von-Soest-Preis und Preis der Ausstellung „Eisen und Stahl“, Düsseldorf1953heiratet er Margarete Schreiber-Rüffer. Gastdozentur an der Landeskunstschule Hamburg.

1955
Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel. Preis der neunten Internationalen Ausstellung in Lissone, Italien.

1956
Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf

1957
Preis der Graphik der Internationalen Ausstellung von Tokio. Preis der Internationalen Bauausstellung Berlin. Preis der Association Belge des Critiques d’Arts.

1958
Preis der Weltausstellung in Brüssel. Kunstpreis der Stadt Berlin und Premio Marzotto, der mit einem Italienaufenthalt verbunden ist.

1959
Winter erkrankt infolge seiner Kriegsverletzungen. Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.

1969
erhält das Große Bundesverdienstkreuz

1970
Emeritierung an der Kasseler Kunstakademie

1972
Ritterorden „Pour le Mérite“

1973
Bayerischer Verdienstorden

1975
Eröffnung des „Fritz-Winter-Hauses“ in Ahlen, Westfalen

1976
stirbt Fritz Winter am 1. Oktober in Herrsching am Ammersee. Er erhält postum den Rubens-Preis der Stadt Siegen. 

 

Literatur: Helga Gausling (Hrsg.), Fritz Winter. Das graphische Werk von 1950-1975, Bönen 2004.