P. A. Böckstiegel
1889
wird Peter August Böckstiegel in Arrode bei Werther (Westf.) als Sohn von Kleinbauern und Leinewebern geboren.
1895-1903
Besuch der Schule in Werther.
1903-1907
5-jährige Malerlehre auf einer Schule in Bielefeld, Abschluss mit der Gesellenprüfung als Maler und Glaser.
1907-1913
Studien an der neu gegründeten Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Bielefeld, Arbeit auf dem elterlichen Anwesen.
1909
erste Begegnung mit Werken von Paul Cézanne, Paul Gauguin, Éduard Manet, Pierre-August Renoir, Vincent van Gogh u.a. im Folkwang Museum Hagen.
1912
Besuch der Sonderbundausstellung in Köln. Nachhaltiger Eindruck der ausgestellten Werke von Van Gogh.
1913
Beginn des Studiums an der Königlich Sächsischen Akademie der Bildenden Künste in Dresden. Lernt dort Conrad Felixmüller kennen, mit dem er lebenslang eng befreundet bleibt.
1914
Wechsel aus der Klasse von Oskar Zwintscher zu Otto Gussmann als Meisterschüler. Im Sommer Freilichtmalerei im sächsischen Goppeln.
1915
wird zum Militär eingezogen und leistet Kriegsdienst als Landsturmmann. Während der Kriegsjahre ist er weiter künstlerisch tätig.
1918
lernt Hanna Müller, die Schwester Felixmüllers kennen.
1919
Mitglied der Dresdner Künstlergruppe Gruppe 1919. Heiratet Hanna Müller.
1920
Geburt der Tochter Sonja. Ab jetzt künstlerische Arbeit im Sommer in Arrode, im Winter im Atelier in Dresden.
1925
Geburt des Sohnes Vincent. Ausstellungen u.a. in Dresden, Bielefeld und Berlin.
1929
Dürerpreis der Stadt Nürnberg.
1933
Entfernung eines Bildes des Malers aus der Dresdner Gemäldegalerie.
1945
völlige Zerstörung des Ateliers während der Bombardierung Dresdens. Verlust unzähliger Plastiken, Gemälde, Zeichnungen, Druckstöcke und Radierplatten. Von nun an dauernder Wohnsitz in Arrode. Wird erster Vorsitzender der Westfälischen Sezession 1945.
1949
erhält ein Ehrenatelier der Kunstakademie Dresden.
1950
umfassende Einzelausstellung in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
1951
stirbt am 22. März in seinem Elternhaus in Arrode. Er wird von seinen Nachbarn zu Grabe getragen. Auf dem Friedhof in Werther findet er seine letzte Ruhestätte.
2014
zeigte die GALERIE OSTENDORFF die Ausstellung "Peter August Böckstiegel und Conrad Felixmüller. Eine Künstlerfreundschaft". Die Vernissage wurde von Michael Johann Dedeke in einem kurzen Film dokumentiert.
2020
Sensationeller Fund: P.A. Böckstiegels Westfälischer Buchenwald (Abb. in der Bildergalerie o.r.) wieder aufgetaucht!
Böckstiegels Gemälde „Westfälischer Buchenwald“ von 1912 verschwindet 1994 aus der Salzetalklinik der Deutschen Rentenversicherung Westfalen in Bad Salzuflen. Die Umstände des Kunstdiebstahls können nie geklärt, geschweige denn Täter ermittelt werden. Das Bild bleibt verschollen – bis Ende vergangenen Jahres: Im Dezember 2019 taucht es in der Galerie Ostendorff am Prinzipalmarkt in Münster auf! Der Mitarbeiterin der Galerie, Dr. Iris Plate, wird ein Foto gezeigt und gefragt, ob sich eine Restaurierung und Neurahmung für ein Gemälde - vermutlich von Böckstiegel - lohnen würde. Eine schnelle Recherche im Werkverzeichnis ergibt, dass es sich wirklich um ein frühes Gemälde des Künstlers handeln könnte. Hier steht dann aber auch, dass das Bild als gestohlen gemeldet wurde. Noch am selben Abend begutachtet der Galerist Andreas Gattinger das Gemälde im Original und identifiziert es als das gestohlen gemeldete Kunstwerk! „Ein Umstand, welcher der Dame allerdings nicht bekannt war, sonst wäre sie kaum zu uns gekommen. Zumal sie uns dann sofort beauftragte, mit der DRV Westfalen als ursprünglichem Eigentümer Kontakt aufzunehmen“, wie Gattinger betont. Ihr wurde das Bild von einer Nachbarin geschenkt, die es vor gut 25 Jahren auf dem Sperrmüll entdeckt hatte. Ihr habe das Bild aber irgendwann nicht mehr gefallen. Es sei in den Keller gebracht und dort vergessen worden – bis die Dame, die in die Galerie gekommen ist, ein passendes Bild für ihr Wohnzimmer suchte. Da erinnerte sich die Nachbarin an das Fundstück.
Was zwischen Diebstahl in der Klinik und Fund auf dem Sperrmüll mit dem Böckstiegel-Bild passiert ist, bleibt weiter ungeklärt.
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