Victor Vasarely
1906
am 9. April in Pécs (Ungarn) geboren
1925
Medizinstudium
1927
Kunstakademie Poldini-Volkmann, Budapest
1928-29
Akademie Mirkely (dem sogenannten Bauhaus von Budapest)
1930
Übersiedlung nach Paris, tätig in der Gebrauchsgrafik
1936-44
erste Phase seines freien grafischen Schaffens
1938
Periode Denfert, Belle Isle
1944
Mitbegründer der Galerie Denise Rene, Paris
1947
Entscheidung für die konstruktiv geometrische abstrakte grafische Kunst
1948
erste Reihen als 'Periodes' : Denfert, Cristal-Gordes, Schwarz-Weiss
1955
das gelbe Manifest (Kinetik). Zur Grafik und Malerei fügen sich integrale Farbgestaltung, Tapisserie, Kunstfilme, Design, Plastik und
1961
Übersiedlung von Arcueil nach Annet-sur-Marne
1962
Beginn der 'Planetarischen Folklore'
1964
Preise und Ehrungen häufen sich. Breiteste Anerkennung auch für sein publizistisch-kulturelles Wirken Vasarely wird zu einem der populärsten abstrakten Künstler seiner Zeit
1971
Eröffnung des didaktischen Museums Vasarely in Gordes, Vaucluse (das bis 1997 seine Tore dem Publikum geöffnet hielt)
1970-71
Gründung der Vasarely Stiftung
1972
Gründung des Vereins der Freunde der Vasarely Stiftung. Es erscheinen Vasarelys Schriften 1947-1969
1976
Eröffnung des Forschungszentrums Fondation Vasarely in Aix-en-Provence. Bemühungen um Neugestaltung der Städte. Eröffnung eines Museums Vasarelys in Pécs (Ungarn)
1982
Eröffnung eines Vasarely-Zentrums in Oslo
1997
am 15. März stirbt Vasarely hochbetagt in seinem Atelier in Annet-sur-Marne bei Paris. Ein Teil seines künstlerischen Werkes wird von der Vasarely Stiftung verwaltet.
ERFINDER DER OP-ART
Victor Vasarely gehörte in den 60er und 70er Jahren zu den unbestrittenen Stars der internationalen Kunstszene.
Dass die Schönheit und Wirkung seiner Bilder auf Klarheit, Berechenbarkeit und Rationalität beruhte, kam der Technikeuphorie jener Zeit entgegen. Man empfand seine Kunst als visuelle Aufklärung, die das Sehen zum Thema einer fast wissenschaftlichen Untersuchung im Medium des Bildes machte. Durch die künstlerische Umsetzung warhnehmungtheoretischer Forschungsergebnisse gelangen Vasarely faszinierende optische Effekte. Auf der bildtechnischen Ebene entstehen diese durch einfache grafische Veränderungen in strengen geometrischen Systemen.
Auch heute noch ziehen die Op-art-Effekte von Vasarelys Werken, die Illusion von bewegten und multidimensionalen Farbräumen, den Betrachter in ihren Bann.
Vasarely verband mit seiner Kunst auch die Vorstellung einer sozialästhetischen Utopie. Er verstand die Op-art als eine demokratische Kunst, da ihr Spiel mit der optischen Wahrnehmung die aktive Beteiligung des Betrachters voraussetzt.